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Das Drumherum vom Gerstensaft…

Robert Sulgers Spezialgebiet ist das «Uster Bräu»
Wer meint, ein «Biersammler» beschäftigt sich vor allem mit dem flüssigen Inhalt der Gläser, Flaschen und Fässer, der irrt. Es ist die Verpackung des beliebten «Gerstensafts», die fasziniert. Robert Sulgers Spezialgebiet ist die alte Ustermer Brauerei Bartenstein.

Es ist die Freude an der Bier-Vielfalt und das Interesse an der Brauerei-Kultur, was die Sammler verbindet. Im «Gambrinus», dem Verein der Schweizer Sammler von Brauereiartikeln haben sie sich zusammen geschlossen. Wer es sich leisten kann, macht Jagd auf Leuchtreklamen, Emailtafeln und Bierfässer. Wer weniger Platz zur Verfügung hat, beschränkt sich auf Etiketten, Bierteller und Kronkorken. Wer eher einen «sprachkundlichen» Ansatz wählt, registriert die offiziellen Werbeslogans der Brauereien und schnappt nach den Varianten, die der Volksmund dazu herum bietet: «Uster Bräu, unerreicht – föifi gsoffe, sibni gsei…» Die Biertischkreationen mögen als Gradmesser für die Beliebtheit des jeweiligen Getränks dienen.

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Robert Sulger sammelt alles, was mit «Uster Bräu» zu tun hat. Die lokale Brauerei, deren Wurzeln bis in die 1850er Jahre zurückreichen, zählte um 1970 mit einem Ausstoss von 40‘000 hl/Jahr zu den mittelgrossen Schweizer Produzenten. Man bedauert allgemein, dass dieser Betrieb 1978 trockengelegt worden ist: «Das Ustermer Bier hätte heute eine intakte Chance!» – davon überzeugt sind nicht nur die Sammler. Mit Wehmut erinnert man sich am Stammtisch an die 70er Jahre: «Dieses Bier war damals wirklich gut. Das hat nichts mit Nostalgie zu tun. Im Backsteinschlösschen am Aabach waren Könner am Werk!» Robert Sulger freut sich an jenen Brauereien, die heute noch nach guter alter Tradition arbeiten: «Das hat Zukunft. Die erfolgreichen Kleinen zeigen, wie man es macht: Sie sind innovativ, bieten der jungen Kundschaft Neues und führen, für diejenigen, die gemerkt haben worauf es ankommt, die bewährte Tradition weiter…» Als Sammler hat Sulger sich auf Schweizer Brauereien spezialisiert und so überrascht es nicht, dass auch seine Konsumgewohnheiten konsequent dem Thema angepasst sind: «Ausländisches Bier trinke ich im Ausland…» Die Feldschlösschen-Hürlimann-Cardinal-Geschichte hat einen neuen Trend eingeleitet. «Wichtig ist die Vielfalt». Die Sammler ziehen am gleichen Strick: «Jede Fusion, jede Schliessung tut weh – Was gäbe es noch zu sammeln, wenn nur noch ein paar wenige Allerweltsbetriebe ein Einheitsgebräu produzieren».

Als Kuriosität in der Szene gelten «verbotene Sujets». Zum Beispiel die Gossauer Fürstenbräu-Logos: Die Gläser der Brauerei Stadtbühl wurden aufgrund einer Intervention des Liechtensteiner Fürstenhauses zurückgezogen, weil darauf die Krone und das Vaduzer Schloss abgebildet war. Gibt es für die Biersammler noch etwas zu entdecken, oder macht man nur noch Jagd nach dem was in der Systematik noch fehlt? «Es gibt für uns immer wieder Neuentdeckungen…» Robert Sulger zeigt seine jüngste Errungenschaft, ein plumpes mit zierlicher Silberaufschrift von der Brauerei Winkelmann in Affoltern am Albis. Das Stück muss über 90 Jahre alt sein, denn 1908 kam Winkelmann zur Brauerei Uetliberg und diese ging 1922 an Hürlimann. «Ich habe nicht gewusst, dass es auch Gläser von diesem Sujet gegeben hat; bis jetzt waren nur Flaschen bekannt». Nun wird das Objekt fotografiert und für die Katalogisierung dem Vereinsarchiv gemeldet.

Quelle: Anzeiger von Uster, 21.1.1998

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